Mai 1

Gerechtigkeit

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Als Gast bei Günther Jauch erraten Sie 1 Million € toll – der Lotto Jackpot mit 10 Mio. € noch besser, – am besten aber, das ist alles STEUERFREI! Anders sieht es aus, wenn ein Alleinstehender am Monatsende 2.000,00 € brutto auf seinem Lohnzettel, aber nur ca. 1.350,00 € davon auf seinem Bankauszug wiederfindet und noch nachdenklicher stimmt es ihn, dass er seinem Arbeitgeber sogar fast 2.700,00 € gekostet hat.

Leider bleiben ihm aber selbst die 1.350,00 € nicht, denn ein beachtlicher Teil fließen über Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Branntweinsteuer, Energiesteuer, Mineralölsteuer usw. in die ewig klammen Staatskassen. Dabei hat er noch „Glück“, denn wenn er erst einmal mehr verdient, kommt er schnell in eine deutlich höhere Progression, wird selbst schon mit den Bezügen eines Ingenieures als „Großverdiener“ eingestuft und kann sich freuen, wenn ihm am Ende weniger als die Hälfte seines Gehaltes bleibt!

Da gerade Alleinstehende für das Alter vorsorgen müssen legen sie immer etwas zurück, um von dem, was die Geldentwertung übrig lässt, sich auch im Alter noch etwas leisten zu können. Da niemand den Tag des letzten Atemzuges nicht kennt bleibt am Ende oft sogar noch etwas übrig. 100.000,00 € oder eine kleine Eigentumswohnung im gleichen Wert sind am Ende übrig und da er sonst keine Erben hat, setzt er eine guten Freundin, die ihn jahrelang begleitet hat, als Erbin ein. Danke sagt der Staat, auch ich war immer eine gute Freundin von Dir und daher bekomme ich 30.000,00 € Erbschaftssteuer! Ist das gerecht? Muss man denn wirklich tricksen, indem man die Freundin adoptiert oder heiratet, nur um das, was man sich ein Leben lang erspart hat, auch einem lieben Menschen schenken zu dürfen?

Jetzt höre ich schon wieder die Kommentare: „Der Wöhrl will doch nur Mitleid erwecken, weil er selbst betroffen ist!“ Irrtum, die wohl einzige Steuer die ICH nie mehr bezahlen muss, ist Erbschaftssteuer. Dennoch halte ich sie für ungerecht, weil sie, wie andere „Neidsteuern“ nur zu allen möglichen legalen und illegalen Tricks verleitet. Wenn der Staat mehr Geld braucht, dann soll er es sich über eine höhere Einkommenssteuer nehmen und es dann aber dem Bürger überlassen, was er mit seinem sauer verdienten und ehrlich versteuerten Geld macht.

Ist es gerecht, dass ich von Überstunden trotz eines Zuschlages fast nichts übrig behalte, fragt sich der Handwerker, sagt seinem Meister „nein“ und hilft stattdessen seinem Nachbarn für 20,00 € in der Stunde beim Bau einer Garage. Der nimmt das auch gerne an, denn 60,00 € zzgl. Mehrwertsteuer (71,40 €) die der „Meister“ berechnen würde, kann er sich nicht leisten.

Ist es gerecht, dass der Eine jeden Morgen zur Arbeit geht und sich am Ende nichts mehr leisten kann, als jemand der von Sozialhilfe lebt und sich ab und zu ein paar Euro schwarz nebenbei verdient?

Ist es gerecht, dass ein 25 jähriger Sportler 10 Mio. € im Jahr bekommt und unsere Bundeskanzlerin, selbst wenn man alle Pensionen und sonstige Leistungen einbezieht, für weniger als 500.00000- € die Verantwortung für 80 Millionen Menschen übernehmen muss?

Ist es gerecht, dass jemand der in München 1.350,00 € netto verdient, dort ein armer Schlucker ist, während sich ein Berufskollege, bei gleichem Gehalt, in Cottbus ein relativ gutes Leben leisten kann? Die Gewerkschaften sagen“ ja“ und fordern daher gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Wäre es nicht gerechter, den gleichen Lebensstandard für gleiche Arbeit zu fordern?

Keine Sorge, ich will mich nicht in die Tarifpolitik einmischen, sondern nur klar machen, dass es nie einen Zustand geben wird, bei dem sich jeder gerecht behandelt fühlt! Daher ist es gefährlich nach immer mehr Umverteilung durch den Staat zu rufen. In Ländern mit besonders hohen Steuern fließt im Durchschnitt oft weniger Geld in die Staatskassen, als dort, wo der Bürger zwar murrt, aber doch noch Verständnis für das aufbringt, was ihm der Staat abverlangt. Weniger ist daher auch bei den Steuern manchmal mehr. Vieles kann der Staat nur durchsetzen, weil es vermeintlich nur wenige trifft, denen man ihr gutes Leben ohnehin nicht gönnt. Doch Neid fördert weder Wohlstand, noch sorgt er für Gerechtigkeit. Alle Menschen gleich (gerecht) zu behandeln, ist nachweislich nur ein schöner Traum, andernfalls wäre der Kommunismus ein Erfolgsmodell! Wer dem einen etwas nimmt um es einem anderen zu geben, der verteilt nur, schafft aber keinen Mehrwert und am Ende geht es allen schlechter, weil der Anreiz mehr zu verdienen verloren geht. Es geht uns in Deutschland nur deshalb gut, weil wir ein fleißiges, gebildetes und sparsames Volk waren und noch immer sind. Nur wenn wir konsequent auf diesem Kurs bleiben und nur wenn wir diese Tugenden leben und fördern, werden wir unseren Wohlstand erhalten und verbessern!

Ihr
Hans Rudolf Wöhrl

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