Jun 1

Wer will eigentlich Was?

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Ich kenne Manfred Schmidt! Ja genau, den Manfred Schmidt, bei dem Politiker und Promis immer feiern und angeblich ihre „dunklen“ Geschäfte machen! Ja und wie Klaus Wowereit der regierende Bürgermeister von Berlin (SPD) bekenne ich mich nicht nur dazu, sondern ich würde jederzeit seiner Einladung wieder folgen!

Sind wir in diesem Land denn mittlerweile völlig plemplem und glauben, die Welt wird besser, wenn sich Politik und Wirtschaft aus dem Wege gehen? Das wäre eine Katastrophe und die restliche Welt würde sich ins Fäustchen lachen, weil damit Deutschland nicht zum Vorzeigeland in Sachen „Political Correctnes“, sondern zu einem Land werden würde, in dem es keine vernünftige Politik mehr gäbe.

Bei den Einladungen von Herrn Schmidt und vielen ähnlichen Events geht es schlichtweg darum, dass sich Menschen aus den unterschiedlichsten Gruppen treffen und miteinander reden! Künstler, Journalisten, Manager, Unternehmer, Beamte, Politiker usw. Nur wenn ein Veranstalter den Ruf hat, dass seiner Einladung auch Leute folgen, die man gerne kennenlernen oder mit denen man einfach einmal plaudern möchte, dann hat er Erfolg.

Diese Veranstaltungen müssen organisiert werden, das ist teuer und zeitaufwändig. Der Staat hat dafür kein Budget und so springt (sprang) die Wirtschaft ein. Nicht um damit Politiker zu bestechen, sondern damit diese wichtigen Treffen überhaupt stattfinden können.

Und wenn es dann soweit ist, was passiert dann?

Wer glaubt, dass dann Wirtschaftsboss A zu Politiker B kommt und ihn um Unterstützung für ein Projekt oder bei einem schwierigen Problem bittet, der hat nicht Unrecht. Aber was ist denn daran schlimm? Hunderttausende von ganz normalen Bürgern wenden sich auch an Politiker ihres Vertrauens und bitten um Hilfe. Dafür sind die ja schließlich da, dafür werden sie ja auch von den Bürgern gewählt! Der Vorteil der großen Veranstaltungen ist der, dass man ganz schnell zu einem Termin und meist noch schneller zu einer ersten Meinung kommt. Diese Veranstaltungen sind also im höchsten Masse sinnvoll und effizient.

Glauben Sie aber bitte nicht, dass das Einbahnstraßen sind. Im Gegenteil, viel häufiger kommt es vor, dass Politiker solche Zusammenkünfte brauchen, um ihre Programme der Wirtschaft nahe zu bringen. „Bitte überdenken Sie doch noch einmal die Schließung des Betriebes in XY.“, „Können Sie sich nicht für dieses oder jedes Projekt stark machen?“, „Würden Sie ggf. bei uns investieren?“ oder ganz einfach: „Wir brauchen einen Sponsor für ein Jugendheim!“. Ich höre immer wieder die Frage: „Können Sie uns helfen, dass irgendjemand die Strecke von A – nach B fliegt?“.

Bei solchen Anlässen wird geredet, werden Kontakte geknüpft und Lösungen angebahnt, die für unsere Volkswirtschaft wichtig sind. Doch der Spaß hört auf, wenn man sich nicht wegen der Sache hilft, sondern sein Amt zum eigenen Vorteil missbraucht! Das betrifft aber nicht den Veranstalter, dann ist der Staatsanwalt gefordert!

Ihr
Hans Rudolf Wöhrl

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